1. Feuerwehrangehöriger (geschlechtsneutral)
2. Facharzt
3. Fachausbilder (JUH)
4. Feuerwehranwärter (Bayern)
Geschrieben von Oliver S.Zur Frage, ob die Feuerwehren denn nun diese Tests unterstützen sollen: Eigentlich müsste man einen Bundesminister, der solch unaugegorenen Kram in die Welt setzt, ob aus wahltaktischen Gründen oder aus persönlichem Ehrgeiz sei einmal dahin gestellt, kräftig auf die Nase fallen lassen. In diesem Fall lässt der Ernst der Lage das aus meiner Sicht jedoch nicht zu.
Problem dabei:
Eure Ministerpräsidentin ist entweder geistig nicht in der Lage, den Ernst der Lage zu verstehen, oder psychisch nicht in der Lage, sich den Ernst der Lage einzugestehen.
Zu genau dem Zeitpunkt, zu dem ihr jede Kontrolle über die Lage entgleitet, stellt sie sich vor die Presse und fordert Öffnungsdiskussionen. Wie ein trotziges Kleinkind. Herrjeh, sie ist nicht die einzige in Deutschland, der auffällt, daß Maßnahmen gegen die Virusverbreitung Nachteile mit sich bringen. Ich hab' gerade meine Kündigung bekommen und kann aus erster Hand bestätigen: Die Sache hat Nachteile! Aber dazu gibt es eben nur zwei mögliche Haltungen:
1) Mit den Nachteilen zu leben, bis genügend Leute geimpft sind.
2) 5 x Eschede pro Tag zu akzeptieren.
Da sollte man für sich ohne Drumherumlavieren eine Entscheidung treffen.
Es ist ja auch nicht so, daß Frau Dreyer mit ihrem Problem allein wäre, Herr Günther teilt es beispielsweise. Daß Politiker in dieser Situation versagen, ist bemerkenswert unabhängig vom Parteibuch oder der politischen Vorstellungswelt. Ich habe sogar einiges Verständnis dafür! Politiker werden im allgemeinen Politiker, weil sie Dinge so gestalten möchten, wie sie das für richtig halten. Eine Situation, in der sie so gut wie nichts in ihrem Sinne gestalten können, und stattdessen lauter Dinge tun müssen, die sie eigentlich nicht wollen, kann schon mal weit jenseits der Frustationstoleranz liegen.
Aber wenn das so ist, meine Damen und Herren, dann treten Sie bitte zurück! Für Schönwetterpolitiker haben wir derzeit gerade keine Verwendung. Sie können's ja noch mal probieren, nachdem wir das Virus weggeimpft haben. (Was ein bißchen länger dauern wird, als Sie das jemals in irgendeiner Talkshow eingestehen werden, denn wirklich weg oder zumindest harmlos ist es erst dann, wenn wir weltweit die Mutationswirte weggeimpft haben oder zumindest deren Zahl knapp halten.)
Geschrieben von Oliver S.Wir haben inzwischen einen Anteil der sogenannten englischen Mutation von etwa 50% im Kreis, die Inzidenz ist innerhalb von gut zwei Wochen von 18 auf über 100 geschnellt.
Man mußte nun wirklich nicht Einstein heißen, um zu wissen, daß dies der Fall sein würde. Du betrachtest zwei Kurven, eine mit Standard-Corona, eine mit GB-Corona. Die eine ist weit oben und flaut langsam, sehr langsam ab, mit R=0,9. Die andere beginnt ganz unten, mit ganz kleinen Zahlen, und steigt zügig an. Eigentlich hat jeder von uns irgendwann in der Schule gelernt, wie man so etwas addiert. Man mußte kein Epidemiologe sein, um halbwegs realistisch abzuschätzen, was dabei mit großer Wahrscheinlichkeit herauskommen würde. (Wobei es dadurch ein bißchen kompliziert und unübersichtlich wird, daß die Normalvariante inzwischen sehr gleichmäßig über ganz Deutschland verbreitet ist, die GB-Variante hingegen hier einen Hotspot und dort einen Hotspot hat, genau wie das Standard-Corona vor einem knappen Jahr.) Wir haben auch die Möglichkeit, die Entwicklung in GB oder Portugal anzusehen und anhand der dortigen Erfahrungen zu verstehen, wie viel Lockdown wir benötigen, um auch die Zahlen für die GB-Variante nach unten zu drücken.
Geschrieben von Oliver S.Eine Entspannung der Lage erwarte ich nur durch konsequentes Testen und Impfen.
Willst Du nicht lieber beten?
Konsequentes Testen hilft dann, wenn die Zahlen so niedrig sind, daß das Gesundheitsamt nach Deinem Testen auch wirklich jeden Deiner Positivfälle nachverfolgen kann, oder wenigstens 80% davon. So wie in Australien: Wir haben 20 Fälle, also machen wir das Stadtviertel rundum dicht und testen das ganze Stadtviertel durch. Das hilft, keine Frage. Oder: Wir finden Corona im Abwasser des Städtchen Y, also testen wir das ganze Städtchen durch. Auch das hilft.
Diese Möglichkeiten haben die deutschen Ministerpräsidenten im September/Oktober vergeigt. Wir sind weit jenseits einer Situation, in der man das Virus wegtesten kann.
Konsequentes Impfen hilft, überhaupt keine Frage. Die neuen Studienergebnisse zur Frage, inwieweit die Impfungen auch das Weiteranstecken verhindern, sind einfach nur Klasse und jenseits aller Erwartungen. Der Tatsache, daß wir in dieser Pandemie nicht nur Herrn Günther und Frau Dreyer, sondern auch Herrn ahin und Frau Türeci haben, könnten wir bei passender Gelegenheit mal eine Kerze entzünden. Konsequentes Impfen geht allerdings am besten mit Impfstoff. Das heißt: Ab Ende April / Anfang Mai kannst Du auf Hilfe hoffen, und bis dahin mit Nachrichten aus Israel oder Großbritannien Deine Vorstellung davon beflügeln, wie schön es doch gewesen wäre, wenn.
Geschrieben von Oliver S.Wenn wir als Feuerwehr hier einen wichtigen Beitrag in Form von Unterstützung der Testungen leisten können, sollten wir das tun, zumal in der Realität nur wenige der mehreren Tausend FA im Kreis wirklich eingesetzt werden würden. Die Diskussion um Zuständigkeiten ist im normalen Leben vielleicht angebracht, im Angesicht der katastrophalen Pandemie jedoch nicht. Hier geht beim allgemeinen Jammern um abgesagte Urlaubsreisen und ausgefallene Unterrichtsstunden etwas unter, dass wöchentlich Tausende ihr Leben verlieren und noch mehr Menschen finanziell ruiniert werden. Hier ist jeder gefragt mit anzupacken, und wir sind die, die das aufgrund ihrer Struktur, Ausstattung und Manpower mit am besten können.
Eigentlich völlig einverstanden. Zwar würdet ihr ausbaden, was andere vergeigt haben, aber: Auch sonst ist es ja eher nicht so, daß eine Freiwillige Feuerwehr zum Einsatz fährt, weil jemand etwas Intelligentes getan hat. Alles im Rahmen des Üblichen.
Wenn man allerdings eine Feuerwehr losschickt, um sich einer Feuerwand entgegenzustellen, dann sollte sie erwarten können, genug Wasser zur Verfügung haben, um einfach rechnerisch in der Lage zu sein, die Sache aufzuhalten. Eine freiwillige Feuerwehr gegen eine Pandemie loszuschicken, ist nur vertretbar, wenn die Maßnahmen drumherum eine realistische Möglichkeit eröffnen, die Lage unter Kontrolle zu bekommen.
So sehe ich das jedenfalls.
Hans-Joachim
"Zu allen Zeiten zogen Prozessionen von Lustigen durch die Straßen und riefen, dass die Pestilenz gar keine Kraft habe, wenn man es nur wirklich wolle."
Thomas Fischer
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