Hallo,
nein, nein, nein, nicht die EU! Wenn mal wieder was komisch läuft oder jemand mit Halbwissen glänzt, schiebt man es einfach auf die EU. So, sorry, aber das musste gerade mal raus, weil erstens wir auch die EU sind und zweitens nicht alles was in der Umsetzung an EU-Regeln (die wir ja dann selbst mit erstellt haben) schief läuft, die EU verbockt hat. Und das ärgert mich.
Seit locker zwei Jahren ist klar, dass bei der ISO-Normung der Pressluftatmer die Reise (für Pressluftatmer für Feuerwehren) Richtung Überdruck geht. Da ISO-Normung weltweit gemacht wird, wird diese Norm ein Kompromiss sein (müssen) mit dem alle weltweit auch leben können. Das heißt in diesem Fall eben Überdruck. Zur Diskussion der Vor- und Nachteile von Überdruck bitte im Forum suchen. Ich bin der Meinung, dass es mehr schadet als hilft ... Die angesprochene Zulassung ist eine EG- (EU-) Baumusterprüfung mit einer mindestens jährlichen Fertigungsüberwachung und für Pressluftatmer in der PSA-Richtlinie (-Verordnung) vorgeschrieben und hat nichts mit einer Norm zu tun.
Der Rest der Geschichte ist dann nur noch die Erklärung des europäischen Binnenmarkts: Durch Übernahme der ISO als EN (und i.d.R. automatisch als DIN) und der Harmonisierung der EN unter der PSA-Richtlinie (demnächst EU PSA-Verordnung als direkt geltendes Recht in den Migliedsstaaten) kann sich der Hersteller der PSA bei Anwendung der Norm auf die sogenannte Konformitätsvermutung berufen. Das heißt mit Anwendung der Norm auf seine PSA kann der Hersteller eine Abkürzung nehmen beim Nachweis, dass seine PSA die Anforderungen der PSA-Richtlinie erfüllt. Damit kann er dann die PSA legal in der EU in Verkehr bringen. Er könnte natürlich auch auf andere Weise die Übereinstimmung seiner PSA mit der Richtlinie nachweisen und weiter Normaldruck in Verkehr bringen ...
Für bereits in Verkehr gebrachte PSA, also die PSA die wir schon benutzen, ist das erstmal nicht relevant. Ob diese weiter benutzt werden kann, muss gesondert beurteilt werden. Zurzeit sehe ich da aber durch Überdruckgeräte keine wirkliche sicherheitstechnisch relevante Veränderung des Stands der Technik und damit eine Notwendigkeit PAs gegen Überdruckgeräte auszutauschen.
Viele Grße,
Christian
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